Besonders wichtig A bis Z

Besonders wichtig am Evangelischen Glauben:

A wie Abendmahl
Zum Abendmahl lädt Christus selbst ein (NICHT DIE KIRCHE!), alle getauften Christinnen und Christen dürfen deshalb zum Abendmahl gehen.
Das Abendmahl wurde von Christus selbst eingesetzt und ist das zweite -> Sakrament.
Die Worte Jesu (Einsetzungsworte) sind dabei besonders wichtig.

A wie Auferstehung
Der Tod ist nicht das Ende. Jesus Christus ist von den Toten auferstanden, deshalb wissen wir, dass wir auch auferstehen werden. Dieses Vertrauen in Jesus Christus ist wichtige Grundlage des evangelischen Glaubens. „Er lässt uns nie im Stich!“
Besonders aber ist in der evangelischen Kirche der „Karfreitag“: Jesus leidet und stirbt. Gott leidet und stirbt am Kreuz! Gott kennt unsere Ängste und Sorgen, er kennt sogar Krankheit und Tod. Das zeigt, wie sehr Gott uns liebt!

B wie Bibel
Alleinige Autorität in der evangelischen Kirche.

B wie Beichte
Kein Beichtstuhl, kein Beichtzwang, keine Beichtaufgaben. Evangelische Beichte findet meist in der Gemeinde selbst statt. In einem Gottesdienst denken wir an unsere Fehler und geben Sie Christus ab. So denken wir daran, dass Gott uns so liebt, dass er uns alle unsere Fehler verzeiht.
Alle evangelischen Seelsorgerinnen und Seelsorger bieten aber die Möglichkeit der Einzelbeichte an: Ein Gespräch über alles, was belastet: Fehler, Sorgen Ängste. Auch hier kann in einer besonderen Form gebeichtet werden. UND: Auch in der evangelischen Kirche gibt es nicht nur das Seelsorgegeheimnis, sondern selbstverständlich auch das Beichtgeheimnis!

C wie Christus
Nur Christus! Keine Heiligen, keine Marienverehrung, keine anderen himmlischen Mächte und weltlichen Autoritäten lassen wir evangelische gelten. Die Bibel zeigt uns, was Jesus Christus für uns getan hat und für uns heute noch tut (-> Sakramente).

K wie Konfirmation
Die Konfirmation setzt einen Neubeginn: Sie ist die bewusste und persönliche Bestätigung der Taufe und damit das eindeutige „Ja!“ zu Gott.
in der Taufe bekommen wir (typisch evangelisch:) ohne unser Zutun von Gott das „Ja!“. Er sagt „Ja!“ zu uns – selbst dann, wenn der Lebensweg weg von ihm führen sollte.

K wie Kirchenjahr
Die evangelische Kirche feiert nur die christlichen Feste, die sich an biblischen Überlieferungen orientieren. Maria Himmelfahrt zum Beispiel entfällt damit.
Das höchste Fest ist Ostern mit dem Karfreitag.
Eine „evangelische Erfindung“ ist der Heilige Abend an Weihnachten. Hier wird in ganz besonderer Weise an die Geburt Jesu zu Weihnachten gedacht. Dieser Brauch am Vorabend des 25.12. war so schön, dass andere Kirchen das heute auch machen.
Spezielle Evangelische Feiertage sind: Der Reformationstag, der an den Beginn der Reformation erinnert (31.10.1517) (-> Martin Luther) lädt zum Erinnern und zur Neuausrichtung ein.
Der Buß- und Bettag ist der Tag, an dem wir zu uns kommen, dazu gehört auch die -> Beichte und das Abendmahl.
Am Ewigkeitssonntag denken wir an unsere Verstorbenen, es ist gleichzeitig der letzte Sonntag im Kirchenjahr, das am 1. Advent beginnt.
Statt „Silvester“ (ein katholischer Papst und Heiliger) feiern wir den Altjahresabend, wir lassen das alte Jahr „Revue“ passieren und geben unsere Sorgen und Ängste im Hinblick auf das neue Jahr an Gott ab.

M wie Martin Luther
Martin Luther traute sich etwas: Er reformierte die Kirche, er befreite sie von unbiblischem Balast und versuchte sich allein an der Bibel auszurichten.
Luther ist in unserer Kirche kein Heiliger! Er war ein mutiger Theologe, aber auch mit menschlichen Schwächen. Seine Botschaft aber war radikal: Gott liebt dich. Diese Botschaft war so revolutionär, dass wir seit 500 Jahren immer wieder neu lernen in der Bibel zu lesen: Gott liebt dich.

P wie Priester
Einen Priesterstand gibt es nicht. Die evangelische Kirche versteht das Priesteramt anders als die katholische Kirche: Weiter

P wie Psalmen
Die Psalmen sind Gebete, die in der Bibel niederschrieben wurden. Daher sind sie für die evangelische Kirche besonders wichtig. Sie sind keine „selbstgebastelteten Gebetsexperimente“, sondern heilige Texte, die schon Generationen von Menschen Mut gemacht haben, geholfen haben und einen Dialog mit Gott eröffnet haben.
Manchmal ist es eben leichter, statt eigene Gebete zu finden, in die Sprache des Glaubens einzusteigen!
Besonders der Psalm 23, den man in der evangelischen Kirche zur Konfirmation meist auswendig lernt, begleitet uns ein Leben lang.

S wie Sakrament
Es gibt in der evangelischen Kirche nur zwei Sakramente: Die -> Taufe und das -> Abendmahl. Nur diese zwei heiligen Handlungen hat uns Jesus in der Bibel aufgetragen und sind so „eingesetzt“. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott in diesen heiligen Momenten wie Taufe eines Kindes oder im Abendmahl ganz nah bei uns ist. Nicht die Kirche tauft oder spendet das Abendmahl, sondern Christus selbst.

T wie Taufe
Die Taufe ist ein ->Sakrament. Man wird durch die Taufe Christin oder Christ, man bekommt ein für alle mal von Gott zugesagt: „Du bist mein Kind. Nichts kann dich von mir trennen!“
Die Taufe wird von allen Glaubensgemeinschaften anerkannt und ist lebenslang gültig.

V wie Verlorener Sohn
Das Gleichnis vom verlorenen Sohn hat einen besonderen Stellenwert im evangelischen Verständnis: Der verlorene Sohn entfernt sich von seinem Vater (=Gott). Er verprasst sein Geld und verspielt alle Sympathien der Menschen. Aber der Vater nimmt ihn auf, ohne Vorleistung oder Bußleistung, ohne Vorhalte oder Drohungen: Er nimmt ihn in den Arm, weil er ihn so sehr liebt.

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